"Nicht gerade unterkomplex, Ihre Arbeit" – sagte EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs in ihrer kleinen Ansprache vor rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der "Jahrestagung Kommunikation 2024" der EKD. Sie brachte es auf den Punkt.
Es ist eine Binse, dass sich Themen bei Konferenzen wiederholen, und so war die Palette der Workshops und Vorträge auch erwartbar:
Wie kann sich Kirche besser in den sozialen Medien präsentieren? Wie geht gute Onlinearbeit? Wie nutzen wir Künstliche Intelligenz, und was müssen wir in Sachen Barrierefreiheit tun?
Jahres Tagung Kommunikation 2024 in Hannover
Doch was kam heraus bei der Tagung in Hannover? Viel – und wenig zugleich. Natürlich wird viel gejammert auf solchen Konferenzen, endlich kann unter Gleichgesinnten die Luft abgelassen werden: "Ich habe zu wenig Ressourcen, es ist zu viel zu tun, alles geht zu langsam voran, und überhaupt werden wir nicht genug gewürdigt". Das ist zuweilen lustig anzuhören, oft aber auch mühsam, weil es nicht weiterhilft.
Offen spürbar ist die Anspannung der Runde. Die Mittel und Ressourcen schwinden.
Was also können wir tun?
Auch darüber wurde viel diskutiert. Die besten Ideen, die ich aus den Gesprächen mitgenommen habe, könnten zugleich auch erste Meilensteine sein, an denen wir weiter arbeiten sollten. Hier sind sie:
1. Wir sollten eine für alle virtuelle Landkarte unserer Webseiten erstellen. Wir haben so viele gute Ideen und Themen, mit denen wir eine hohe Reichweite erzielen, die noch zu wenig bekannt sind.
2. Wir brauchen keine "Expert*innen" als Speaker einladen, denn da hören wir nichts Neues. Wir haben selbst so viel Wissen in unserer Runde, dass wir dieses besser anzapfen sollten. Lasst uns auf unsere Fähigkeiten und Kenntnisse vertrauen und klar und deutlich benennen, wo wir besser werden können.
3. Wir sind mit unseren Themen in einem sehr spezialisierten Feld unterwegs. Hier müssen wir besser werden in puncto Vernetzung und gegenseitiger Unterstützung.
4. Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit haben ihre Berechtigung. Beide (!) sind lebensnotwendig für die digitale Kirche. Wir sollten sie nicht gegeneinander ausspielen, sondern deren Vielfalt fördern. Dies müssen wir gegenüber unseren Stakeholdern (Synodale, Kirchenräte und Finanzchefs) auch gut begründen.
5. Konferenzen müssen heute auf Begegnung setzen und auf Vernetzung. Das ist gut gelungen. Um noch besser an den Themen zu arbeiten, könnten wir es bei einer nächsten Konferenz mal mit einem "Speed-Dating" zu Themen versuchen. Vielleicht entstehen daraus gute Projekte, die wir gemeinsam anpacken können.
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Kommunikation nicht virtuell…
Kommunikation nicht virtuell sondern im echten Leben.
PfarreInnen die mit den Menschen leben und nicht immer sagen wie viel Termine sie haben und leider keine Zeit haben zur Kommunikation von Gesicht zu Gesicht.
Dahoam is Dahaom eine Serie im BR.Pfarrer wie in dieser Serie braeuchte es im echten Leben.
Auch zu Corona waere Kommunikation möglich gewesen.Aber da war kein Pfarrer sichtbar.