Hosea lebte in dramatischen Zeiten: Könige brachten sich gegenseitig um, die Schere zwischen Arm und Reich klaffte immer weiter auseinander, Menschen fielen vom Glauben an den Gott Abrahams ab und beteten stattdessen Götzenbilder an. Wie Hosea seine Berufung erkannt hatte, das Wort Gottes zu verkünden, bleibt unbekannt. In jedem Fall muss er sehr überzeugt gewesen sein von seinem Auftrag – das wird deutlich in der Namensnennung seiner Kinder.

In den Kulturen des Altertums sahen die Menschen meist einen engen Zusammenhang zwischen Wörtern und dem, was sie bezeichneten. So bedeutete das hebräische Wort sch’m nicht nur Name, sondern auch (guter oder schlechter) Ruf, Ansehen, Gedächtnis und Person. Allein das Aussprechen eines Namens konnte schon etwas bewirken. Wer zum Beispiel einen Namen über Dinge oder Personen aussprach, unterstellte sie dadurch gleichzeitig dem Namensträger. Ja, man ging sogar davon aus, dass der Name mit der Persönlichkeit des Betreffenden zusammenhänge: "Denn wie sein Name, so ist er." (1. Samuel 25, 25) Zu biblischer Zeit gab man den Kindern oft Namen, die Aussagen der Eltern bei der Geburt oder auch Wünsche der Eltern für ihr Kind zum Ausdruck brachten.

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