Es begann mit schlimmen Zahnschmerzen, Tag für Tag wurde sie schwächer. Anfang des Jahres erhält die 38jährige Erzieherin dann die Diagnose Blutkrebs. Eine Krankheit, bei der sie nur durch eine Stammzellentherapie geheilt werden kann. In der Spenderkartei gibt es bisher keine Übereinstimmung.
Die evangelische Kita im Süden Nürnbergs, in der Mercan seit knapp zwei Jahren arbeitet, hat sofort reagiert, so Leiterin Stefanie Dechent:

"Wir waren einfach hilflos, als wir die Diagnose bekommen haben und dann war klar, sie braucht eine Stammzellenspende oder Knochenmarkspender und dann war klar: Jetzt kann man was tun."

Stäbchen rein, Spender sein. Mit einer Aktion vor der Kita zur Stammzellenregistierung soll ein genetischer Zwilling gefunden werden. Mit einem QR-Code geben sie im Handy die persönlichen Daten ein. Danach kommt das Stäbchen für einen Wangenabstrich in den Mund. Fertig. Alle zwischen 17 und 55 Jahren dürfen mitmachen. Die meisten die sich registrieren lassen sind Eltern von Kindern in der Kita, so wie dieser Vater: 

"Wenn ich helfen kann, mache ich es gerne. Wenn ich betroffen wäre, würde ich mir auch wünschen, dass so eine Aktion gestartet wird."

Insgesamt 70 Leute lassen sich an diesem Tag registrieren. Stimmen die Gewebemerkmale überein kommt man am Ende als Lebensretter in Frage. Dann wird man von der DKMS kontaktiert und kann sich dafür oder dagegen entscheiden. In 90 Prozent der Fälle kann man einfach mit den Stammzellen aus seinem Blut helfen. Nur selten kommt es überhaupt zu einer Knochenmarkspende. Wichtig ist es die Kontaktdaten aktuell zu halten, damit man als genetischer Zwilling dann auch erreichbar ist. Mercan hat bereits eine Chemotherapie hinter sich. Ihre Kolleginnen unterstützen sie und sind für sie da, so wie Ute Schuller:

"Ich habe sie zwei Mal besucht und sie ist positiv und nimmt die Krankheit an, denn sie kann es nicht ändern, weil das eben so ist."

Auch der 1. FC Nürnberg hilft beim Kampf gegen Blutkrebs. Vor dem Heimspiel des Clubs gegen Paderborn konnten sich die Fußballfans am Stadion ebenfalls registrieren lassen. Wer das tut hilft nicht nur Mercan sondern auch allen anderen die auf eine Stammzellenspende warten. Die Krankheit kennt kein Alter - schon Kleinkinder können betroffen sein. Wer Lebensretter werden möchte kann sich online bei der DKMS registrieren und sich ein Stäbchen - Set zuschicken lassen. Dann wird man dauerhaft in die Spenderkartei aufgenommen und hilft, Leben zu retten.

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