Jeremia stammte aus einer priesterlichen Familie, die in Anatot bei Jerusalem lebte. Während seiner Zeit als Prophet sah er fünf Könige über das Südreich Juda, zu dem auch die Gegend um Jerusalem damals gehörte, kommen und gehen. Schon das ist ein Indiz dafür, dass die Zeiten politisch nicht gerade ruhig verliefen. Schließlich erlebte er sogar den Untergang Jerusalems und des Tempels.

Gott hatte Jeremia auserwählt, die Menschen vor diesem Schicksal zu warnen. Offensichtlich ahnte Jeremia, dass dies ein nahezu aussichtsloses Unterfangen werden würde, dem sich der erst etwa 13-Jährige nicht gewachsen fühlte. "Herr, Herr, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin noch zu jung" (Jeremia 1, 6), antwortete er Gott. Doch der ließ keine Ausflüchte zu. "Du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete" (Jeremia 1, 7), befahl Gott. Und schickte Jeremia zur Probe gleich zwei erste Visionen. Jeremia sah einen "erwachenden Zweig" (Jeremia 1, 11) und einen "siedenden Kessel überkochen von Norden her". (Jeremia 1, 14)

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