Wer Hass und Hetze im Netz entdeckt oder auf einem Socialmedia-Account findet, sollte sich dagegen wehren. Denn nur wenn wir alle die Täterinnen und Täter benennen, kann die Justiz tätig werden und die Täter verfolgen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Aktionen und Projekte gegen Hate Speech. Hier sind die wichtigsten Meldestellen auf einen Blick.
Was sollte gemeldet werden?
Wer Inhalte findet, in denen es um Beleidigung, Bedrohung, Volksverhetzung, extremistische Parolen und unverhohlene Aufrufe zu Straf- und Gewalttaten entdeckt, sollte das melden. Doch wo kann ich Hate Speech überhaupt melden? Inzwischen gibt es einige Webseiten, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen.
1. Bundesweite Meldestelle
Die Zentrale Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet (ZMI BKA) besteht seit 2022. Auf der Webseite finden sich sämtliche Meldestellen der Länder und Kommunen. Anhand einer intensiven Zusammenarbeit sollen so Täter besser verfolgt werden. Hier geht es zur zentralen Webseite.
2. Respect – Hass und Hetze melden
Wer im Internet Hass und Hetze entdeckt, kann dies ganz einfach über ein Online-Formular der Meldestelle anzeigen. Dafür muss nur der Link, ein Screenshot und die Kurzfassung des Sachverhalts in ein Formular eintragen – und für Rückfragen muss die eigene Mailanschrift weitergegeben werden. Hier geht es zur Meldestelle Respect
3. Antisemitismus melden
Eine eigenes Portal widmet sich dem Thema Antisemitismus. Die Meldestelle von Rias Report-Antisemitism ist mehrsprachig (Deutsch, Englisch und Russisch). Wer eine vertrauliche Information senden möchte, kann dies hier ebenfalls. Die Vorfälle werden in einer Chronik veröffentlicht und dokumentiert. Die Einrichtung bietet auch kompetente Unterstützung für Betroffene. Hier geht es zur Meldestelle Antisemitismus.
4. Hass gegen Politikerinnen und Politiker
Weil Hass und Hetze gegen Politikerinnen und Politiker ein so großes Ausmaß angenommen haben, gibt es in Bayern eine eigene Webseite für Online-Meldeverfahren. Die bayerische Justiz will die Straftaten konsequent verfolgen und dadurch auch potenzielle Täterinnen und Täter abschrecken. So soll ein effektiver Beitrag zum Schutz von Politikerinnen und Politikern geleistet werden. Hier geht es zur Meldestelle Politik.
5. Meldestelle für die Medienbranche
Immer mehr Redaktionen in Medienhäusern sowie freie Journalistinnen und Journalisten bekommen Hasskommentare über Socialmedia oder Mails. Damit Medienunternehmen sowie freie Medienschaffende leichter Anzeige wegen strafbarer Inhalte stellen können, haben die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und das Bayerische Justizministerium die Initiative "Justiz und Medien – konsequent gegen Hass" ins Leben gerufen. Hier geht es zur Meldestelle Medien.
Beteiligen können sich sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Medienhäuser in Bayern, entweder aktiv mit der Meldung von Hasskommentaren oder als Unterstützer der Initiative, um ein Zeichen gegen Hass und Diskriminierung zu setzen. Aber auch freie Journalistinnen und Journalisten, die für ein der Initiative angeschlossenes Medienunternehmen tätig sind oder Mitglied in einem Verband, der die Initiative unterstützt, können sich der Initiative anschließen. Mehr dazu hier.
Konstruktive Debatten fördern
Wie können wir konstruktive Debatten im Netz fördern? Damit beschäftigt sich ein Reader der NRW-Landesanstalt für Medien. Das Dokument kann kostenlos als PDF unter diesem Link heruntergeladen werden.
Die wichtigsten Tipps:
- Lege den Fokus auf unterstützenswerte Kommentare
- Profitiere davon, dass deine Community an deinem Verhalten orientiert
- Lege die Ziele deines Community-Managements fest und sorge für Empowerment
- Stelle Ressourcen frei für die Moderation der Kommentare
- Wage auch Experimente in der Kommunikation
- Erwarte keine Wunder
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