Die Kandidatinnen und Kandidaten in den vier Dekanaten Schwabach, Erlangen, Nürnberg und Fürth hätten sich bereiterklärt, "weil sie gute Erfahrungen mit ihrer Kirche machen", sagte der Fürther Dekan Jörg Sichelstiel bei der Präsentation der Wahlkampagne.
Sie hätten die Kirche in der Kita, beim Kindergottesdienst oder im Ukrainecafé positiv erlebt. Viele Kandidierende kämen aus den Mitarbeitendenkreisen.
Kirchenvorstandswahl
Er halte es für "bemerkenswert", dass die Kandidierenden auch in einer sich verändernden Kirche dafür sorgen wollten, dass gute Entscheidungen über die Aufgabe von Gebäuden getroffen werden oder Lösungen gesucht werden, wenn Stellen wegfallen, sagte Sichelstiel.
Die Zukunft in den Kirchenvorständen wird nach Auffassung der Nürnberger Dekanin Britta Müller von der Zusammenarbeit über die Gemeinden hinaus geprägt sein. Man werde sich nicht mehr nur über die eigene Gemeinde, sondern über die Region Gedanken machen.
Als Beispiel nannte Müller die Kirchenmusik. "Da haben früher die Gemeinden nur den Terminplan abgesprochen, jetzt werden alle gemeinsam entscheiden, welches Profil ein gemeinsames kirchenmusikalisches Angebot haben wird."
Arbeit im Kirchenvorstand
Verändern wird sich die Arbeit im Kirchenvorstand auch in spiritueller Hinsicht, sagte die Schwabacher Dekanin Berthild Sachs. Die Gemeindevertreterinnen und -vertreter würden sich wünschen, "nicht nur über den richtigen Metzger zu diskutieren, der die Bratwürste liefert", sondern wollten für ihren Glauben geistige Versicherung und Stärkung.
Sie wollten zum Beispiel mehr gemeinsam beten oder Andachten feiern. Sachs verwies auf den Slogan "begeistert leiten" der Landeskirche für die Kirchenvorstandsarbeit. Unter diesem Motto wolle man in Zukunft in den Gremien "dem Geist Gottes Raum geben".
Wahlbeteiligung
Am 20. Oktober 2024 wählen in ganz Bayern alle evangelisch-lutherischen Gemeinden ihre Kirchenvorstände. So auch die 139 Kirchengemeinden der vier Dekanate Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach. Sie machen gemeinsam mit einer Fahnen- und Banner-Aktion auf die Wahl aufmerksam. Bei den letzten Wahlen im Jahr 2018 lag die Wahlbeteiligung in Schwabach bei rund 30 Prozent, im Dekanat Nürnberg bei 19 Prozent. In der Metropolregion leben den Angaben nach rund 310.000 Evangelische. Vor sechs Jahren waren es noch rund 50.000 evangelische Christen mehr.
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden