1. Struktur & Ordnung
Mir ist wichtig, dass gleich zu Beginn des Schuljahres durch klare Strukturen und Rituale eine gute Lernumgebung für alle geschaffen wird.
Dazu gehört für mich z. B. die Einführung eines Ruhesignals (Klangschale oder Kommando "Brezel + Reißverschluss) oder auch die Ernennung eines Helferkindes für jede Stunde. Eine Namensliste oder ein Aufsteller auf dem Platz des Kindes zeigt uns, welches Kind heute die Helferaufgaben übernehmen darf: Hefte austeilen, Kerze anzünden, usw. So wird das selbstständige Arbeiten der Kinder gefördert und gleichzeitig die Lehrkraft und das Zeitbudget entlastet. Und in all den Jahren, in denen ich nun schon Religion unterrichte, ist es mir noch nie passiert, dass ein Kind nicht gerne mein Helferkind sein wollte.
Und auch die "Toiletten-Regel" wird in einer meiner ersten Relistunden mit den Kindern geklärt. Die Frage "Darf ich auf die Toilette?" kommt nämlich meistens in den unpassendsten Momenten in der Unterrichtsstunde. Dies versuche ich nonverbal zu regeln, mit einem bestimmten Handzeichen, auf das ich reagiere oder auch einem Schild, das umgedreht wird und der Lehrkraft und allen Kinder zeigt, dass gerade ein Kind zur Toilette gegangen ist.
2. Kennenlernen
Oft sind unsere Religruppen aus verschiedenen Klassen oder sogar Jahrgängen zusammengesetzt. Hier ist es mein Ziel in den ersten Wochen ein gutes Miteinander zwischen den Kindern entstehen zu lassen. Daher baue ich in den ersten Stunden gerne das Thema "Gemeinschaft" ein, indem ich ein passendes Bilderbuch vorlese oder auch mit den Kindern Kennenlernspiele spiele.
Ein Beispiel für ein solches Kennenlernspiel ist "Sortieren". Im Gespräch und der Interaktion müssen die Kinder gemeinsam bestimmte "Sortieraufgaben" meistern und sich z. B. nach Größe, Geburtsmonat oder Hausnummer sortieren.
3. Anfangs- und Schlussritual
Zum einen ist es mir ein Anliegen, dass meine Relikinder einen Platz für ihre Befindlichkeiten und Gedanken in meinem Unterricht haben und zum anderen aber auch den Zuspruch erfahren und begreifen, dass Gott sie liebt und begleitet. Beides kommt bei mir in meinen Ritualen zu Beginn und zum Abschluss jeder Relistunde zum Tragen. Gleichzeitig dienen aber mein Anfangs- und Schlussritual auch wieder dem Aspekt der Struktur und Ordnung, damit auch eine gewisse spirituelle Atmosphäre entstehen kann.
Meine Relistunden starten mit einer Stilleübung, bei der meine Klangschale zum Einsatz kommt. Die Kinder schließen die Augen und hören den Ton der Klangschale. Erst wenn der Ton verklingt, öffnen sie die Augen und wir begrüßen uns. Anschließend wird die Relikerze durch das Helferkind entzündet und die Kinder sind eingeladen von sich und ihren Befindlichkeiten zu erzählen und diese durch ein Symbol aus unserer Relibox zum Ausdruck zu bringen. Die Anfangsrunde wird mit einem Gebet beendet.
Als Abschlussritual singen wir ein Lied, das sich das Helferkind aussuchen darf und wir sprechen unseren gemeinsamen Segensspruch mit Bewegungen.
Mehr Einblicke in meine Arbeit und Tipps und Ideen für den Religionsunterricht gibt es auf meinem Instagramkanal @frau_religionslehrerin
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