Es gab diese Zeit, da war der Heimweg mit meinen zwei Kindern der reinste Horror. Im Grunde nur die Treppe hoch bis in den 4. Stock. Einer schrie immer. Wenn ich Glück hatte, erst beim Aufschließen der Wohnungstür. Meistens ab dem 2. Stock und manchmal schon gleich beim Betreten des Treppenhauses.
Mit eineinhalb und drei Jahren waren sie nach der Kita fix und alle. Zu schwer, um beide gleichzeitig zu tragen. Zu eifersüchtig, um nur einen zu tragen. Zu fertig, um noch hochzulaufen. Und mir gings genauso.
Schon beim Abstellen des Fahrradanhängers in der Garage wuchs der Druck in meiner Brust. Mein Atem beschleunigte sich. Ein Blick auf die Straße. Stand das Auto der Nachbarn unter uns da?
Denn, die waren notorisch genervt von unseren Kindern in dem Haus mit den pappdünnen Wänden. Deshalb klopften sie gegen die Decke, wenn ein Kind weinte. Passten mich im Treppenhaus ab, drohten mit dem Jugendamt. Ich begann, vor dem Treppenhaus eine Angst zu entwickeln. Horchte vorher rein, ob keiner da sei. Trieb die Kinder an, schneller zu sein. Mit dem Erfolg, dass sie natürlich erst recht langsam liefen. Und heulten.
Stressiges Nachhausekommen mit zwei Kindern
Ich wusste, wie müde sie waren. Ich wusste, dass mein Stress sich auf sie auswirkte. Theoretisch bin ich eine Meisterin in Situationsanalysen. Aber in dem Moment war davon nichts übrig. Und ich tat das einzig Falsche: Ich baute mehr Druck auf. Versuchte die Kinder, vorab "einzunorden" mit Drohungen oder Belohnungen. Schimpfte oben angekommen hinter verschlossener Tür. Wollte unbedingt den Nachbarn gefallen und verlor dabei die Kinder aus dem Blick.
Als ich einmal zu verzweifelt war und zu sehr schimpfte. Innerlich gegen meine Angst. Nach außen gegen die Kinder. Da fragte mich die Große: "Mama, warum schimpfst du so?" Und ich versuchte mich mit halbherzigen Erklärungen.
Aber sie fragte gleich weiter: "Mama, wieso hast du uns denn nicht lieb?"
Da zerriss es mich. Ich setzte mich neben die Kinder auf den Boden und heulte. Und umarmte sie. Und beteuerte, dass ich sie über alles liebe, aber einfach so fertig sei. Irgendwann brachte ein Kind ein Taschentuch. Und das andere holte ein Kuscheltier.
Und plötzlich trösteten mich die beiden, denen ich doch Trost und Halt sein sollte. Die Kinder wurden mir zu Engeln. Erinnerten mich daran, was wichtig war. Wir als Familie. Und was nicht wichtig ist: Die Meinung der Nachbarn. Und es war ok. Für einige Tage. Dann kam die Angst wieder. Und dann sind wir in eine Wohnung im Erdgeschoss gezogen.
Gottes und andere Stimmen verwechseln
Es ist doch verrückt. Wie wichtig mir die Meinung von Menschen ist, die ich kaum kenne. Wie sehr ich mich danach sehne, von ihnen als gute Mutter angesehen zu werden. Und das heißt, als Mutter von funktionierenden, stillen Kinder. Statt die Bedürfnisse meiner Kinder im Blick zu behalten. Und meine eigenen.
Weshalb überhöre ich so leicht die Stimmen der Schutzbefohlenen und Schwächeren im Lärm der Aufregung? Und fühle mich damit für eine Weile sogar sehr im Recht? Es ist die alte Geschichte der scheinbar Starken gegen die leisen, mahnenden Töne und Tränen. Und mittendrin Gott.
Zwischen den Streit von Nachbarn und Völkern stellt Gott Erwachsene. Und, wenn die versagen, Kinder. Oder auch mal Engel. Selbst Engel in Eselsgestalt. Mit einer klaren Botschaft: Wenn dir Gott sagt: Ich bin mit den Starken gegen die Schwachen, dann ist es nicht Gottes Stimme. Dann ist das dein Wunsch.
Wunsch oder Gottes Stimme?
Von Bileam, der seinen Wunsch mit Gottes Stimme verwechselt, erzählt die Bibel. Bileam und seine gottesfürchtige Eselin hab ich schon als Kind im Kinderchor meiner Kirchengemeinde in Rostock kennengelernt. Seitdem denk ich bei jedem Esel an Bileam.
Und höre immer ganz genau hin, ob das Tier vielleicht mit mir sprechen möchte. Ein Esel ist ein im Judentum geachtetes Tier. Er darf nicht geschlagen werden, hat Anspruch auf einen freien Tag in der Woche und darf nicht überlastet werden.
Bileam ist ein besonderer Mann. Ein Kauz, ein Eigenbrötler. Ein Heiliger, vielleicht? Man sagt, er sehe Dinge, die anderen verborgen blieben. Er spüre, was sich zusammenbraue und was sich von allein erledigen würde. Manchmal höre er sogar göttliche Stimmen im Schlaf.
Die Menschen beobachten, wie weise, gut gekleidete Männer zu Bileam kommen. Dann beherbergt er sie in seinem kleinen Gästehaus. Denn über jede Entscheidung muss er eine Nacht schlafen. Das wissen alle. Am nächsten, spätestens übernächsten Tag ist dann alles glasklar. Die Weisen bekommen ihren Ratschlag. Man sagt sogar, Bileams Ratschläge kämen von Göttern.
Gottesbotschaften für die Menschen
Bileams Worte sind Gottesbotschaften für die Menschen. Sie haben Gewicht. Die Menschen glauben daran. An seine Segenskraft. Und auch an die Wucht seiner Flüche. Die fürchten sie. Ihm selbst ist seine Macht manchmal unheimlich. Was kann er dafür, wenn Gott die einen verflucht und die anderen segnet. Und die Träume sind so eindeutig. Und die Menschen so erleichtert, wenn sie seinen Ratschlag erhalten. Gott sei Dank, hat der bisher auch immer dem Willen der Auftraggeber entsprochen. Die ihn dafür gut bezahlen.
Bileam hat einen Auftrag von einem fremden König erhalten. Balak. Ein großes Volk sitzt vor dessen Toren. Arme Menschen. Seit vielen Jahren auf der Flucht. Aus der Sklaverei weggelaufen. Wohin sie wollen, weiß man nicht. Nur, dass sie viele sind, zu viele.
Und der große König Balak hat Angst vor diesen ausgehungerten und abgerissenen Gestalten.
Menschen, die sich nach Freiheit sehnen! Dafür ziehen sie seit Jahrzehnten durch die Wüste. Lieber staatenlos durch die Welt irren in der Hoffnung, irgendwann anzukommen. Als festzustecken in Gefangenschaft. Der Willkür der Herrschenden ausgeliefert. Lieber sterben und frei sein, als versklavt.
Wenn ein Seher wegschaut…
König Balak sieht sie nicht. Die Kinder, die Alten, die Mütter und Väter, die Hoffnung in ihren Augen und die Sehnsucht nach Sicherheit. König Balak sieht nur eins. Eine Flüchtlingswelle. Eine Flüchtlingskrise. Also Grenzen dicht machen, die Leute verscheuchen. So schnell wie möglich. Eh er diese Menschen versorgen muss. Eh sie Ansprüche stellen und Hoffnung schöpfen, hier bleiben zu dürfen.
In der Ballade "Bileam und die gottesfürchtige Eselin" dichtet Klaus-Peter Hertzsch:
"Es wird nichts anderes übrigbleiben, ihr müsst sie mit Gewalt vertreiben." Der Hauptmann sprach: "Was du verlangst, ich tät es gern, doch hab ich Angst. Sie sind so viele, großer König, und – kurz gesagt – wir sind so wenig. Was war zu tun? Sie hielten Rat, bis jemand vor den König trat. […] Ich wüsste einen Gottesmann, der uns da sicher helfen kann. Ein Mann aus Midianiterstamm: der große Seher Bileam. Sei Fluch hat Saft, sein Segen Kraft. "Den Mann", schrie Balak, "hergeschafft."
Es wäre doch gelacht, wenn dieser Mann mit allen Göttern des Himmels im Rücken, nicht diese Geflüchteten verfluchen könnte. Ist der göttliche Kampf erst gewonnen, wäre die Vertreibung ein leichtes. Ohne ihren Glauben, ohne ihr festes Vertrauen in eine gottgewollte Zukunft, würde das Volk in alle Himmelsrichtungen auseinanderstieben. Manche würden sich vielleicht sogar andienen um des puren Überlebens willen.
Billige Arbeitskräfte kann Balak immer brauchen. Da könnte er noch einen Vorteil haben, langfristig. Die, die zu nichts nutze sind, die würde er gnadenlos in die Wüste schicken. Sonst spricht sich das nachher noch rum, dass bei ihm Almosen zu holen sind im Wohlfahrtsstaat. Nichts liegt ihm ferner als das! Sollen die Götter kämpfen. Befeindete Häuser desselben Himmels. Auf geht’s!
Eigentlich müsste Bileam diesen Job ablehnen. Weil Gott ihm diese Reise im Traum verbietet.
Gottes Haltung ist hier klar: Gott ist keiner, der einem König dient. Oder sich gar gegen Schwächere, gegen Schutzbefohlene instrumentalisieren lässt. Wer Gott fragt, muss mit der Antwort umgehen. Und Gott verflucht keine Geflüchteten. Das weiß Bileam. Und wünschte doch, es wäre anders. Er wünscht es sich so sehr, dass er irgendwann tatsächlich glaubt, Gott hätte die Meinung geändert. Und würde Bileam nun doch die Reise zu Balak erlauben. Bileam, wie gut versteh ich dich.
Stellung beziehen, oder einfach nur zuhören?
Es ist Sonntagmittag. Der Gottesdienst ist aus, ich habe gepredigt. Wir unterhalten uns wunderbar, der Mann, nicht besonders alt, und ich. Er war mit der Predigt zufrieden. Ich auch. Herrlich. Er erzählt aus seinem Leben. Von Job und Familie. Und dann geht’s los. Das Schimpfen über gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Wie doof er die findet. Und, wie sehr ihn das nervt, dass er das aber nicht mehr laut sagen darf bei der Arbeit. Weil da jetzt alle liberal sein müssten.
Ich höre zu und meine Gedanken rasen. Ich frage mich: Was ist jetzt dran? Stellung beziehen oder einfach nur zuhören? Ist das ein seelsorgerliches oder politisches Gespräch. Wie wird er damit umgehen, wenn er hört, wo ich stehe? Wieso weiß er eigentlich nicht, wo ich stehe? Nach all meinen Predigten. Ich entscheide mich für den Mittelweg.
Frage nach. Betone, dass es ja nicht darum gehe, wie er solche Beziehungen findet. Dass er sie nicht gut finden muss. Dass es doch im Job darum gehen sollte, ob wer seine Arbeit gut macht. Unabhängig, davon wen er liebt. Da stimmt er mir zu. Und ich merke, ich bin feige geblieben. Positioniere mich aus Angst vor Konflikten nicht. Oder nur sehr indirekt. Verstecke mich hinter Allgemeinplätzen.
Weil es so schön ist, wenn Leute mir zustimmen. People-pleaserin sein. Das ist angenehm. Gerade bei den eigenen Gemeindegliedern. Da formulier ich das, was ich für wahr halte, auch mal sehr diplomatisch. Dabei glaube ich doch fest, dass Gott gleichgeschlechtliche Beziehungen segnet. Selbstverständlich traue ich homosexuelle Paare. Ich höre Gottes Stimme der Liebe und Wahrheit im Ohr rauschen. Und doch übertöne ich sie mit Ausreden.
Sich der Gewalt in den Weg stellen
Bis das Rauschen immer leiser wird. Und dann gar nicht mehr zu hören ist. Und so sattelt Bileam seine treue Eselin und reitet los. Wie so oft. Nach der Unsicherheit der letzten Tage ist er fast euphorisch. Er wird mit Ruhm und Ehre zurückkehren für ein paar Worte, in den Wind gerufen. Kein schlechter Job. Niemand kann ihn stoppen.
Die Eselin trottet ruhig dahin, Bileam nickt etwas ein. Seine beiden Begleiter pfeifen ein Liedchen. Plötzlich bockt die Eselin. Schlägt sich ins Feld, wirft Bileam dabei fast ab. Überrascht blickt er auf. Und tut etwas, was er noch nie getan hat. Er schlägt seine Eselin. Was ist nur in sein Tier gefahren? Bileam atmet tief durch, spürt die Unruhe der Eselin. Und ignoriert sie. Da schrammt sie an der Wand entlang, sein Bein wird aufgeschürft. Er explodiert. Schlägt auf die Eselin ein.
Diesmal ganz ohne schlechtes Gewissen. Wieso gehorcht ihm jetzt nicht mal mehr seine Eselin? Über alles scheint er die Kontrolle zu verlieren. Erst über seine Träume, dann über sein Reittier. Gleich würden noch seine beiden Weggefährten weglaufen oder sich über ihn lustig machen. Über den alten Mann, den die Kräfte verlassen. Das sollen sie nur wagen. Er kann hart durchgreifen, sollen sie nur sehen.
Die Eselin stöhnt und läuft weiter. Bis zu einer Talenge. Ihr ganzer Körper zittert, bäumt sich auf, wirft Bileam ab. Dann legt sie sich hin, die nächsten Schläge erwartend. Und Bileam schlägt zu. Mit dem Stock, wie wildgeworden. Er sieht nur noch den Ungehorsam, spürt seine Panik, die Kontrolle zu verlieren. Verliert die Kontrolle. Schlägt noch panischer um sich. Druck erzeugt Druck erzeugt Druck.
Da passiert das Unglaubliche. Eine paradoxe Intervention. Gott tut dem Esel den Mund auf.
"Du Unmensch!", sprach er. "Sag mir endlich, warum du mich so schrecklich haust, erst mit dem Stock, dann mit der Faust." "Weil du heut Witze mit mir treibst, bald stehen- und bald liegenbleibst. Hätt ich ein Schwert, ich kann dir sagen, ich hätte dich schon totgeschlagen." Der Esel schüttelte sein Haupt und sprach: "Wer hätte das geglaubt! Hab ich an Werk- und Feiertagen dich nicht geduldig rumgetragen? Und war ich je, ich armes Tier, so unverschämt und grob zu dir?" "Nein", konnte Bileam noch sagen. Er war wie vor den Kopf geschlagen." (K.P. Hertzsch, Der ganze Fisch war voll Gesang. Biblische Balladen zum Vorlesen, 11. Aufl. Stuttgart 1988)
Die misshandelte Eselin spricht. All ihre Kommunikationsversuche davor hat Bileam ignoriert. Hat sie dafür bestraft, statt nachzufragen. Nur auf sich war er fokussiert. Auf seine Ehre. Was denken die Leute, wenn nicht mal seine Eselin auf ihn hört? Was denkt König Balak, wenn er zerschrammt bei ihm ankommt? Wird ihm noch jemand vertrauen?
Und jetzt spricht die Eselin. Mit Gottes Hilfe. Und all ihre Wut kommt heraus.
Sie nennt Bileam, was er ist. Tierquäler, Unmensch. Und er erdreistet sich auch noch, ihr eine Erklärung zu liefern. Sich zu verteidigen, als ob es sein gutes Recht sei. Schlimmer noch, er hätte nicht davor zurückgeschreckt, sie totzuschlagen. Sagt er. Wie er dann zu Balak gekommen wäre, hat er scheinbar nicht bedacht. Aber gut, mit wütenden Männern ist ein sinnvolles Gespräch quasi unmöglich.
Also erinnert die Eselin Bileam an ihre Treue und Geduld in den letzten Jahrzehnten und fragt ruhig: "Hab ich dich je so behandelt?" Da bleiben Bileam die Worte im Hals stecken. "Nein", stammelt er noch. Dann liegt er neben ihr auf dem Boden.
Das wundert sie nun doch. Dieser Wandel vom starken Mann zum völlig zusammengebrochenen Bündel im Sand. Hätte er doch nur gelernt, über seine Gefühle zu sprechen. Nicht immer den starken Max markieren zu müssen. Auch mal Schwäche zeigen zu dürfen. Zu vertrauen. Das ist doch eigentlich sein Job als Seher. Gott vertrauen.
Einsehen und segnen
Da öffnete Gott Bileam die Augen, und Bileam konnte den Engel Gottes sehen.
Er stand mit gezogenem Schwert auf dem Weg.
Bileam verneigte sich und verbeugte sich bis zum Boden.
Der Engel Gottes fragte ihn: "Warum hast du deine Eselin drei Mal geschlagen?
Ich selbst trete dir als Gegner entgegen, weil du auf dem falschen Weg bist.
Die Eselin hat mich gesehen und ist mir drei Mal ausgewichen.
Wenn sie nicht ausgewichen wäre, dann hätte ich dich getötet!
Aber die Eselin hätte ich am Leben gelassen."
Bileam sagte zu dem Engel Gottes: "Ich habe Unrecht begangen.
Ich habe nicht erkannt, dass du selbst dich mir in den Weg gestellt hast.
Wenn ich in deinen Augen in die falsche Richtung gehe, dann kehre ich sofort um."
Der Engel Gottes entgegnete Bileam:
"Geh ruhig mit den Männern! Aber du darfst ihnen nur das weitergeben, was ich dir sage."
So ging Bileam mit den Boten Balaks.(4. Mose 22,31-35 Übersetzung: Basis Bibel)
Jetzt ist nicht mehr die Zeit, vorsichtig und verzagt zu sein. Jetzt gibt ihm ein Engel mit Schwert klare Anweisungen.
Bileam jedenfalls geht zu Balak. So endet die Geschichte. Er sagt, was Gott ihm eingibt. Und das ist das genaue Gegenteil von Balaks Auftrag. Statt die Menschen zu verfluchen, preist und segnet Bileam Israel. Wird einem Volk zum Boten Gottes. Einem Volk, das ihm völlig unbekannt ist. Gezwungen zur Flucht. Geleitet von Mose, gerettet von Gott. Der bezahlte Fluch wird zum Segen für Israel.
Zwei Engel hat Gott Bileam geschickt. Einen stillen auf vier Beinen. Und einen rasend-wütenden mit Waffe. Aber, wie es oft so ist. Die stillen Mahnerinnen werden überhört. Oder sogar beschimpft. Weil sie Pläne durchkreuzen, die scheinbar starke Männer haben. Erst, wenn eine größere Macht mit mehr Gewaltpotential auftaucht, erfolgt das Umdenken. Aus Einsicht? Aus Angst?
Ach Gott, lehre uns, die leisen Warnungen zu hören! Die Bedürfnisse der Schwächeren zu spüren und nicht einfach zu ignorieren. Weil sie gerade nicht passen. Denn, wenn dir Gott sagt, dass Gott mit den Starken gegen die Schwachen ist, dann ist es nicht Gottes Stimme. Dann ist das dein Wunsch.
Die von Gott erzwungenen Segensworte eines nicht-jüdischen Sehers finden sich bis heute im Eingangsgebet des jüdischen Sabbatgottesdienstes. "Wie fein sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, Israel!" (4. Mose 24,5) Die Zeltstadt der Geflüchteten wird gesegnet. Vor den Augen und Ohren des Königs Balak, der nichts mehr will, als diese Zelte einzureißen. Die Wohnungen der Zukunft werden auch gesegnet. Auf den Geflüchteten liegt Gottes Segen. Gott geht es nicht darum geht, Menschen zu gefallen. Sondern Menschen zu befreien. Mithilfe von Eselinnen und Engeln, Träumen und Worten. Gesprochen von feigen Sehern und people-pleaserinnen. Worte, die in den Wind gerufen werden. Der Rest steht in Gottes Hand.
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden